Weiter geht es heute wieder mit den chinesischen Symbolen, dem 5. und letzten Teil. Wie bereits mehrfach erwähnt, sind die chinesischen Orakel I Ging oder Shen Shu sehr symbolträchtig. Um den Spruch eines Orakels also zu verstehen, ist es hilfreich, sich die Sinnbilder dieses gänzlich anderen, aber sehr interessanten Kulturkreis zu verstehen.
Schwein: Das Schwein ist das zwölfte und somit auch das letzte Zeichen aus dem chinesischen Tierkreis. Dadurch hat es auch einen Sonderstatus, denn es schließt den Zodiak ab. In unserem westlichen Kulturkreis wird das Schwein ambivalent aufgefasst: Einerseits gilt es als unrein und dumm und wird häufig als Schimpfwort gebraucht. Andererseits gilt es durchaus auch als Glücksymbol, wie die zahlreichen Glückschweinchen aus Marzipan an Neujahr zeigen.
In China hingegen gilt das Schwein als fleißig, intelligent und sauber. Die Haltung von Schweinen in China ähnelt jedoch sehr dem Westen: sie werden ebenfalls von Küchenabfällen ernährt, tagsüber im Freien gehalten und am abends wieder zurück in die Stallungen gebracht. Auch auf Chinas Speisekarte ist das Schwein von Bedeutung. Insgesamt 35 Arten von Schwein züchten die Chinesen und das Fleisch ist das meistverkaufte in China. Im I Ging wird das Schwein sehr häufig erwähnt – als Tier, das es zu zähmen und zu erziehen gilt.
Wasserbüffel: Der Wasserbüffel fällt eigentlich unter die Gattung „Rind“, das in der chinesischen Astrologie ebenfalls einen hohen Stellenwert hat. Es ist das zweite Zeichen im Zodiak und steht für Arbeitskraft und ist ein Symbol für Reichtum und Anspruch. Bei den kaiserlichen Zeremonien spielte das Rind eine wichtige Rolle.
Wasserschildkröte: Sehr oft kommt die Schildkröte im I Ging vor und nicht selten ist in diesem Zusammenhang auch von einem Schildkrötenpanzer die Rede. Tatsächlich gleicht der Aufbau des I Gings der Struktur eines Schildkrötenpanzers. Nicht nur kulinarisch sind in China die Schildkröten von Bedeutung, sondern auch aus medizinischer Sicht; aus dem Panzer werden traditionell Medikamente zubereitet, denen man den Abbau von körpereigenen Giften nachsagt. So wird die Schildkrötenmedizin auch bei Krebs eingesetzt – sowohl prophylaktisch als auch therapeutisch – und die Tiere hierfür eigens auf Farmen gezüchtet. In der chinesischen Mythologie sind speziell die Wasserschildkröten von Bedeutung. Dabei sollte man sich nicht täuschen lassen, denn es handelt sich hier keinesfalls um die langsamen und behäbigen Landschildkröten, sondern um sehr bewegliche und auch angriffslustige Tiere.
Yin und Yang: Fast jeder kennt das Yin/Yang-Zeichen – jenen Kreis mit einer schwarzen und einer weißen Hälfte. Die Lehre von der Polarität ist den meisten jedoch weniger bekannt. Yin und Yang spielen eine tragende Rolle in der chinesischen Weisheitslehre. Yin entspricht dem Weiblichen und Passiven, während Yang das Männliche und Aktive verköpert. Diese Theorie dürfte bereits auf vorchristliche Zeiten zurückgehen und dient als Grundlage für das I Ging und die chinesische Astrologie. Dass diese Theorie heutzutage speziell aus feministischer Sicht häufig kritisiert wird, zeugt von Nichtwissen und mangelnder Bereitschaft, sich mit uralten Weisheitslehren wirklich auseinanderzusetzen.
Zodiak: Es handelt sich hier um den chinesischen Tierkreis, der wie bei uns in der Astrologie noch eine tragende Rolle spielt. Er besteht ebenfalls aus 12 Zeichen, nämlich Ratte, Rind, Tiger, Hase, Drache, Schlange, Pferd, Schaf, Affe, Hahn, Hund und Schwein. Außerdem wird der Tageslauf bei den Chinesen ind 12 Doppelstunden eingeteilt.
Zyklen: Wie im Westen spielen auch in der chinesischen Astrologie Zyklen eine entscheidende Rolle. Besonders der Mondzyklus ist von Bedeutung. Des Weiteren sind seit ca. 4000 Jahren ein Zehnerzyklus sowie ein Zwölferzyklus bekannt – und ähneln damit vielen alten Kalendern, wie beispielsweise der Kelten oder Mayas.
Mehr über chinesische Symbole und Elementenlehre gibt es hier in diesem Blog.