I Ging

Chinesische Symbole, Teil IV

Weiter geht es heute wieder mit Symbolen aus der chinesischen Mythologie, die auch im Tao Te King sowie im I Ging eine tragende Rolle spielen.
(Dieser Beitrag ist eine Fortsetzung der bereits bestehenden Artikel über chinesische Symbolik. Um einen Überblick über alle Beiträge zu erhalten, besuchen Sie bitte die Kategorie „I Ging“ in diesem Blog).

 

Pflaume: Die fünf Blütenblätter des Pflaumenbaums versinnbildlichen die fünf Elemente, werden aber auch mit den fünf Glücksgöttern aus dem chinesischem Volkglauben in Verbindung gebracht. Heute ist das chinesische Wort für „Pflaumenblüte“ ein normaler Mädchenname, war aber für lange Zeit auch eine Metapher für die Nebenfrau eines verheirateten Mannes. Noch heute ist die Pflaumenblüte eine Sybmol für die Ehe oder den Beischlaf. Ist hingegen von „Pfirsich- und Pflaumenblüten“ die Rede, dann sind die Jünger eines Meisters gemeint. Die Pflaume ist nach dem Winter der erste Baum, der blüht und aus diesem Grund spielt sie in der chinesischen Symbolik eine große Rolle. Wie die Kiefer und einige Bambusrten gilt die Pflaume als sehr beständig und robust – beide bestehen auch in der kalten Jahreszeit, sind frostrestistent und unverwüstlich.

Phoenix: Bei dem Phoenixvogel handelt es sich um eines der vier Fabeltiere aus der chineischen Mythologie. Diese vier Fabeltiere waren Drache, Einhorn, (später: Tiger), Schildkröte und Phoenix.Diese vier Fabeltiere stehen auch für die vier Hiimmelsrichtungen Osten, Westen, Süden und Norden.

Pille der Unsterblichkeit: Hier handelt es sich um einen uralten Mythos im chinesischen Volksglauben und um ein sehr weit verbreitetes Ideal im antiken und mittelalterlichen China. Neben der Herstellung dieser Unsterblichkeitspille gab es auch zahlreiche Atemtechniken, die den Taostien zumindst ein langes Leben garantierten. So gibt es zahlreiche Volksgottheiten, die ebenfalls den Status der Unsterblichkeit erlangt haben, die in einer Art Zwischenwelt zwischen der materiellen, irdischen Wirklichkeit sowie der geistigen Welt existieren sollen. Konfizius hingegen lehrte keine körperliche Unsterblichkeit, sondern verstand darunter den Ruhm berühmter Persönlichkeiten, deren Name in den Geschichts- und Heldenbücher.

Ratte: Sie spielt im chinesischem Zodiak eine wichtige Rolle, dort gilt sie nämlich als schlau, geschickt, anpassungsfähig und mutig. Ein Merkmal der Ratte ist auch, dass sie auch unter den widrigsten Umständen als überlebensfähig gilt. Im hinesischen Alltag hingegen sieht es anders aus – hier kommt die Ratte genauso schlecht weg wie in unserer westlichen Welt und wird ebenso gejagt und getötet. Im Südwesten Chinas hingegen gilt die „große Bambusratte“ (eine Rattenart, die sich in erster Linie aus Bambusblättern und -sprossen ernährt) als kulinarische Köstlichkeit.

Rind: Das Rind wird häufig auch durch einen Ochsen oder Wasserbüffel versinnbildlicht. Wie die Ratte kommt auch das Rind im chinesischen Zodiak vor – es steht hier für Arbeit, Arbeitskraft, Gutwilligkeit, Einfluss, aber auch Kampf und Eifersucht. Das Rind war das Tier, das den Pflug des kaiserlichen Gespanns auf den jährlichen Zeremonien zog. Diese Zeremonie, die mehrere Tage dauerte, fand immer im Frühjahr statt und leitete die Vegetationsperiode ein.

Schaf: Auch das Schaf ist im Tierkreis der chinesischen Astrologie von Bedeutung. Das Schaf erscheint häufig auch als Ziege, was vermutlich auf der Tatsache resultiert, dass das Schriftzeichen für beide Tier im Altchinesischen das gleiche ist.Das Schaf bzw. die Ziege gitl in der chinesischen Astrologie für Kindlichkeit, aber auch Durchsetzungsvermögen.

Schlange: Und zu guter Letzt nochmal ein Tier aus dem chinesichen Tierkreis. Zwar gilt sie in der chinesischen Mythologie als schlau, wendig und intelligent, aber auch als – ähnlich der westlichen Anschauung – als hinterlistig und verschlagen. Vor allen Dingen ist Ihre gespaltene Zunge ein wichtige Sinnbild; so heißt es, dass Menschen, die unter einer „Schlangenzunge“ geboren wurden, „doppelzüngig“ reden, also häufig sehr lügen. Gleichzeitig findet man Schlangen in China sehr häufig auf dem Speiseplan und gelten – je nach Art – auch häufig als teure Delikatesse. Schlangenleber und Schlangengalle gelten als wichtige Arznei gegen Lungenkrankheiten – hierfür werden Schlangen auf so genannten Schlangenfarmen sogar eigens gezüchtet.

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