Nicht nur die chinesische Astrologie, sondern auch uralte chinesische Schriften wie das I GIng, das Shen Shu oder das Tao Te King von Laotse stecken voller interessanter Sinnbilder. (Dieser Beitrag ist eine Fortsetzung des Artikels über chinesische Astrologie vom 15.02.2015).
Hier geht es weiter mit den Symbolen:
Gans (auch: Wildgans): In China ist die Gans – respektive die Wildgans – ein Symbol für Partnerschaft und Ehe, deshalb ist sie auch entsprechend häufig im I Ging anzutreffen; hier kommt sie beispielsweise in einigen Hexagrammen vor, wo gleichzeitig von Partnerschaft oder Heirat die Rede ist. Hintergrund ist folgender: Gänse haben ihr Leben lang nur den einen Partner.Stirbt dieser, bleiben sie in der Regel allein. Lebende Gänse sind deshalb auch heute noch ein traditionelles Hochzeitsgeschenk. Sie dürfen keinesfalls geschlachtet werden, sondern nur eines natürlichen Todes sterben. Werden Wildgänse hingegen symbolisch innerhalb eines Schwarms dargestellt, dann versinnbildlichen sie Trennung, weil sie sich dann in einem vorbeiziehenden Schwarm verlieren.
Gold: Wie in vielen anderen Kulturen wurde das Gold auch bei den Chinesen als wertvolles Edelmetall geschätzt. Gold war auch ein Symbol für Reichtum, mit denen sich Menschen schmückten, die ihren erreichten Wohlstand zur Schau stellen wollten. Das chinesiche Staatsguthaben wurde jedoch bis Anfang des letzten Jahrhunderts durch Silberreserven abgedeckt.
Hase: Vom „Tierkreiszeichen Hase“ oder vom „Jahr des Hasen“ in der chinesischen Astrologie hat sicher schon jeder einmal gehört. Für die Chinesen verkörpert er Eigenschaften wie Sanftheit, Friedfertigkeit und Zärtlichkeit; er gilt auch als Tier mit weiblichen Eigenschaften und ist ein Merkmal für Fruchtbarkeit und Schwangerschaft. Ferner steht der Hase für ein langes Leben oder gar Unsterblichkeit. Diesbezüglich existiert auch die alte chinesische Legende vom weißen Hasen im Mond, der auf der hellen Seite des Erdtrabanten leben soll und unsterblich ist, da er jedes Mal bei Vollmond die „Pille der Unsterblichkeit“ mixt. Aus diesem Grund verzehren Chinesen auch kaum Hasen- oder Kaninchenfleisch.
Himmel: Er spielt im I Ging mehrmals eine Rolle, wo es auch ein eigenes Hexagramm für den Himmel gibt (Nr. 1 „Kien“) , das sich aus zwei Himmel-Trigrammen zusammensetzt und als das günstigste und schöpferichste Hexagramm gilt.
Nicht nur ältere Kulturen wie die Perser oder Inder vertraten die Ansicht, dass die Erde weiblich, der Himmel hingegen männlich ist. Die chinesische Himmelsgottheit Di wurde als Hauptgott verehrt. Die HImmelsrichtungen – es sind bei den Chinesen 5 und keine 4, weil sie von 5 Kardinalpunkten ausgehen – spielen im I Ging, in der chinesischen Astrologie sowie in der Raumlehre Feng Shui eine zentrale Rolle.
Hirsch: Er spielt eine wichtige Rolle im chinesischen Volksglauben und der Symbollehre, denn er verspricht Reichtum und ein langes Leben. Des Weiteren galt abgesägtes Hirschgeweih lange als Stärkungs- und Potenzmittel.
Hund: Er ist auch im chinesischen Tierkreis vertreten, wo er für Treue, Anhänglichkeit und Kameradschaft steht. Gleichzeitig ist aber auch bekannt, dass der Hund nicht seit der Neuzeit, sondern bereits während der Shangzeit (ca. 2000 v. Chr.) als Fleischlieferant diente, wie Hundeknochen in ausgegrabenen Küchenabfälle belegen. Auch diente er gar als Opfertier.
Jadestein: Jade wird von den Chinesen als wertvollstes Mineral betrachtet, je grüner – am besten grasgrün – desto wertvoller ist er (es gibt ihn auch in gelber oder brauner Färbung). Im chinesischen Orakelbuch Shen Shu ist häufig von „Jadeplättchen“ die Rede, die dort nicht nur ein Sinnbild für Reichtum, sondern auch für Sexualität und Erotik sind. So sind verschiedene Schlüsselwörter mit Jade häufig Synonyme für die männlichen und weiblichen Geschlechtsteile sowie für den Beischlaf.
Fortsetzung folgt